An Weihnachten kommt die Familie zusammen, und so liegt es nah, mal alle zusammen auf einem Bild haben zu wollen. Wer es schon mal versucht hat, weiß, dass das oft eine kleine Herausforderung ist. Besonders wenn man lediglich die kleine Kompaktkamera oder ein Smartphone zu Verfügung hat. Ein paar Tipps, wie ihr das beste aus der Situation macht und ein wirklich schönes Familienfoto bekommt, lest ihr hier:

1.) Die richtige Vorbereitung

Akku, Speicher, Linse sauber? Bevor du alle Leute zusammen trommelst, mach einen kleinen Check: Ist der Akku vollgeladen? Hast du noch genug freien Speicher? Ist die Linse sauber oder gibt’s einen Fingerabdruck darauf?

2.) Der beste Zeitpunkt

Am besten machst du das Foto nicht erst am Ende des Abends, wenn alle Bäuche voll sind und alle eigentlich ins Bett fallen wollen. Besser ist eine Zeit, in der alle noch frisch und munter sind.
Wenn ein paar Minuten übrig sind, teste am besten mit einer hilfsbereiten, geduldigen Person aus, wie du die Kamera oder das Smartphone hinstellen willst. Sie ist dein “Lichtmodell” und bekommt am Ende, wenn alles gut geht, vielleicht auch noch ein nettes Foto von sich als Belohnung für die Mühe.

3.) Einen geeigneten Hintergrund auswählen

Wollt ihr es weihnachtlich haben? Dann ist es eine gute Idee, den Weihnachtsbaum im Hintergrund zu haben – aus gestalterischen Gründen möglichst nicht zu dicht(achtet auf die Größenverhältnisse) und möglichst nicht mittig. 

Oder ist Weihnachten lediglich eine Möglichkeit, mal wieder ein schönes Familienfoto zu bekommen? Dann tut es auch ein ruhiger Hintergrund wie ein Vorhang, eine Schrankwand oder ein bilderloses Wandstück mit Tapete. 

Ein geeigneter Hintergrund trägt entweder zum Bild bei (Weihnachtselemente)oder lenkt einfach durch nichts vom Hauptmotiv ab.

4.) Auf das Licht achten

Licht ist mit Sicherheit eins der größten Probleme für weihnachtliche Familienfotos. Und hier fängt es leider auch an, dass der Unterschied im Equipment ins Gewicht fällt. Smartphone und Kompaktkamera sind nicht so lichtstark wie eine Spiegelreflex mit Festbrennweite und produzieren deswegen nicht die gleiche Qualität. Wie bekommt ihr es trotzdem bestmöglich hin?

In einer idealen Welt hättest du deinen Hintergrund schräg gegenüber von einem Fenster, so dass das Licht auf euren Gesichtern seitlich von vorne käme. Dann könntest du in den Augen der Fotografierten ein Glanzlicht auf 11 oder 2 Uhr neben der Pupille sehen. Komplett frontal kann bei einem Fenster schön aussehen, wenn es noch hell ist. 

Fensterlicht ist generell schön. Allerdings beißt sich das oft mit dem Wunsch nach weihnachtlicher Beleuchtung. Ein Kompromiss wäre ein Foto bei beginnender Dämmerung. 

Direkter Blitz sieht meistens eher hässlich aus. Versuch unbedingt, den Blitz auszuschalten. Wenn es schon zu dunkel ist, kannst du versuchen, anders Licht hinzuzufügen (Schreibtischlampe,o.ä.) 

Weihnachtsstern

Ich hab auch schon mal gelesen, dass der HDR- oder der Nachtmodus im Smartphone gut für Weihnachtsfotos funktionieren. Probier es mal aus. 
Bei einer Kompaktkamera kannst du den Blitz über ein vorgehaltenes Taschentuch oder einen leeren Joghurtbecher davor etwas weicher machen. 

Im Endeffekt – ganz ehrlich – mir persönlich wäre aber ein Bild mit Blitzlicht immer noch lieber als gar kein scharfes Bild. Denn wichtiger als schönes Licht seid im Endeffekt trotzdem ihr als Familie.

Für die ambitionierten Spiegelreflex-Fotografen unter euch – haltet die Verschlusszeit verwacklungsfrei und macht die Blende so weit auf, wie eure Tiefenschärfe es erlaubt. Der Rest wird über eine höhere ISO herausgeholt. Das rauscht dann vielleicht etwas, aber oft lässt sich Rauschen gut nachbearbeiten.

5.) Kamera auf ein Stativ

Platziert die Kamera am besten etwa in Augenhöhe oder leicht darüber.
Setzt die Kamera auf ein Stativ, damit ihr alle auf dem Bild sein könnt. Für Smartphones gibt es zu diesem Zweck Stative. Besonders mag ich persönlich den GorillaPod für Smartphone. Für mich hat sich die Anschaffung absolut gelohnt, schon weil ich in jedem Urlaub ein Familienfoto mache. Den GorillaPod kann man durch die flexiblen Armen überall befestigen und aufstellen- vom Ast am Baum bis zum Dach eines Autos.

6.) Selbstauslöser nutzen

Schaltet die Selbstauslöser Funktion an eurer Kamera ein, damit ihr mit auf dem Foto sein könnt. Ihr erkennt sie meist an dem Stoppuhr-Symbol.

Es gibt hier einige Spielereien, die in dieser Situation unheimlich Sinn machen.
An meiner Kompaktkamera liebe ich beispielsweise, dass man nicht nur ein Selbstauslöserfoto einstellen kann, sondern gleich mehrere hintereinander mit einem bestimmten Abstand (2-3 Sekunden sind gut – nicht mehr als 5 Sekunden,sonst steigen die Teilnehmer gedanklich aus).
Außerdem gibt es einen Modus, beidem das Foto gemacht wird, wenn ein weiteres Gesicht im Bild erkannt wird. So kann der Fotograf in Ruhe seine Position auf dem Bild finden.
Oder wenn erkannt wird, dass die Personen lächeln.
Oder die App YouCam (Android / iPhone), die ich als Selfie-App unheimlich mag – hier kann man einen 3-Sekunden-Timer starten, wenn die Kamera im Smartphone erkennt, dass auf dem Bild gewunken wird. Es bleibt so auch genug Zeit, mit dem Winken aufzuhören.

Werft mal einen Blick in eure Bedienungsanleitung und schaut, welche Möglichkeiten euch zu Verfügung stehen.

7.) Mehrere Bilder machen

Wichtig – macht immer mehrere Bilder und sagt das gleich vorab!
Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr das perfekte Bild gleich beim ersten Mal im Kasten habt, ist eher gering.
Faustformel: ein Bild pro Person auf dem Foto.

Extra-Tipp: wenn ihr vermeiden wollt, dass jemand auf dem Bild die Augen zu hat, zählt gemeinsam den Countdown und lasst die Augen bis zur “2” geschlossen. So hält der Tränenfilm lange genug bis zum Klick und man hat nicht das Bedürfnis, nochmal zu blinzeln.

So, alles fertigeingestellt und ausgetestet – jetzt kommen die Modells auf die Bühne 🙂

Weihnachtsbaum

8.) Familie richtig platzieren

Insbesondere beim Smartphone wirkt alles, was näher an der Kamera ist, größer als das, was weiter weg ist (kleine Brennweite). Versucht also, möglichst alle Köpfe auf eine Ebene zu bekommen. Weiterer Effekt ist eine gute Schärfe auf allen Gesichtern. 
Wenn ihr nicht so viele seid, kann eine Reihe gut funktionieren (Größen beachten). Sonst sind verschiedene Höhen hilfreich. Am besten sitzt eine Reihe auf einem Hocker ohne Lehne, damit die stehende Reihe dahinter sich nach vorne auf die gleiche Ebene vorlehnen kann. Im Idealfall bilden drei Köpfe auf dem Bild immer ein Dreieck.

Auf einem Foto wirkt die Distanz zwischen Menschen größer, deswegen darf es hier schon mal etwas kuschelig werden! Je enger es wird, desto mehr wird normalerweise auch gelacht. Das Foto wirkt dann mehr, als wären Menschen darauf, die sich mögen und viel Spaß miteinander haben. 

9.) Der Blick in die Kamera

Gerade Kindern mag es schwer fallen, zu einer Kamera zu gucken, wenn kein Mensch mehr dahintersteht. Ein Kuscheltier hinter der Linse oder eine kleine Figur aus dem Ü-Ei auf oder direkt neben der Kamera kann da helfen.
Falls ihr mit einem Selbstauslöser arbeitet, den man in die Hand nehmen kann, ist er unter Umständen beim Kind gut aufgehoben. (Natürlich nur wenn es schon weit aus dem “Alles in den Mund nehmen”-Alter heraus ist ;)) Es ist nämlich unheimlich faszinierend für ein Kind, dass da vorne etwas passiert, wenn man einen Kopf drückt. Und alle anderen Familienmitglieder finden das Dauerfeuer oft lustig.
Wenn das Auslösen wie so oft mit einem Blinken angezeigt wird, kann man die Aufmerksamkeit von Kindern auch sehr gut dahin lenken.

10.) Achtet auf die Stimmung!

Noch ein Wort zum Stimmungsmanagement… Vermutlich kennt jeder diese Menschen, die so unbedingt ein bestimmtes Foto haben wollen, dass sie damit regelrecht die Stimmung zerschießen.
Ein zu ausgiebiges “weiter nach links, nein, wieder nach rechts” oder ein zu penetrantes “Lach mal! Jetzt lach doch mal!”zerstört das perfekte Foto eher, als dass es hilft. 

Menschen unter Druck zusetzen, um einen fröhlichen Gesichtsausdruck zu bekommen, bewirkt nur extrem unwillig aufgesetztes Grinsen, das schon beim Ansehen weh tut. So jemand willst du nicht sein. Arbeite zügig, wertschätze die Zeit deiner Lieben und bleib gut gelaunt. Dein Ziel ist, dass deine Familie nächstes Jahr fragt “machen wir wieder so ein tolles Familienfoto”? 

Nur dann habt ihr eine Win-Win-Situation.
Du bekommst dein Foto, und deine Familie hat Spaß dabei!

Weihnachtskugel

Suchst du noch ein Weihnachtsgeschenk?

Wie wäre es mit einem Shooting für deine Liebsten, bei dem ihr am Ende ein wunderschönes Fotobuch in den Händen haltet, durch das ihr gemeinsam durchblättern könnt?
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