Aber zunächst muss das Baby ja im Land der Träume ankommen…Das Grundprinzip ist ganz einfach: man simuliert bestmöglich die vertraute sichere Umgebung – Mamas Bauch!Dabei baut man Stück für Stück aufeinander auf. Es ist nicht immer nötig, das komplette Repertoire zu nutzen.
Allerdings ist es hilfreich, die Möglichkeiten zu kennen.
Grundbedürfnisse
Zunächst sollten die Grundbedürfnisse zufrieden gestellt sein. Das bedeutet, das Baby sollte satt und sauber sein – für die Fotografie am besten frisch gestillt und ohne Windeln. Außerdem sollte es nicht überhitzen oder frieren. Draußen machst du das mit der richtigen Kleidung und Decken. Im Studio passe ich die Raumtemperatur an, indem ich auf wohlig-warme 27-28° hochheize.
Übrigens: je jünger das Baby ist, umso besser schlafen sie und sind unempfindlicher gegenüber Berührungen im Schlaf. Der ideale Zeitpunkt liegt zwischen dem 5. und dem 14. Lebenstag.
Die fünf “S”
Die fünf “S” von Dr. Harvey Karp werden von Babyfotografen auf der ganzen Welt erfolgreich eingesetzt. Das Buch Dr. Harvey Karp – Das glücklichste Baby der Welt wurde mir schon während meiner eigenen Schwangerschaft von einer Freundin wärmstens empfohlen. Sie sagte damals: “Ich wünschte, ich hätte dieses Buch schon während meiner Schwangerschaft gelesen.” Es liest sich auf alle Fälle besser mit Zeit als mit Schlafentzug, so viel steht fest 😉
Alle Hinweise sind als kurzfristige Hilfe und nicht als Dauerlösung zu verstehen. Ich appelliere an euren gesunden Menschenverstand, dass nicht übertrieben werden sollte.
Für die Dauer eines Fotoshootings sind sie perfekt.
- Stramm wickeln
- Seitenlage
- Schhhh…
- Schaukeln
- Saugen
Stramm wickeln (Swaddling)
Auch “Pucken” genannt. Darüber versteht man ein festes Einwickeln des Babys in ein Tuch. Man simuliert damit die enge Umgebung im Bauch. Das vermittelt dem Baby Sicherheit. Neugeborene haben Arme und Beine noch nicht unter Kontrolle und können sich selbst mit unkontrollierten Bewegungen wach halten. Die Bewegungseinschränkung hilft ihnen, in den Schlaf zu finden.
Im Studio kann man das mit schönen “Wraps” machen. Dehnbaren, schalähnlichen Stoffen, die neben dem Beruhigungseffekt auch noch toll aussehen. Sobald das Baby eingeschlafen ist, kann man den Wrap sehr vorsichtig lösen.
Seitenlage (Side position)
In Rückenlage kann man manchmal einen Reflex beobachten, der wirkt, als würde das Baby denken, dass es fällt (Moro-Reflex). In Seitenlage kehrt Ruhe und Sicherheit ein.
Schhhh…
Fließendes Blut im Bauch ist lauter als ein Staubsauger. Stille sind Neugeborene nicht gewohnt. Das Geräusch im Bauch beschreibt man mit dem Ausdruck “weißes Rauschen”. Es klingt ähnlich wie das “Schhhh…!”, das man schon intuitiv bei einem Baby macht, der beruhigt werden möchte. Alternativen hierzu sind Fön, Staubsauger, Regen, Geräusche beim Autofahren und dergleichen.
Im Studio kann ich neben den genannten auch CTG-Geräusche abspielen – der gleichmäßige Herzschlag wird sehr beruhigend auf alle Beteiligten. Oder ich nutze die App Baby Susher (für iPhone / Android), die einem das “Schhhh…” abnimmt.
Schaukeln (Swinging)
Im Bauch der Mama sind Babys schaukeln gewöhnt. Wir reden hier nur von ein paar Zentimetern. Zu Hause bitte nicht übertreiben – hier ist wirklich nur schaukeln und nicht schütteln gemeint. Vorsicht!
Typische Orte, bei denen die Bewegungen hilfreich für den Babyschlaf sind, sind Mamas oder Papas Arme, der Kinderwagen, das Auto, eine Hängematte oder eine Wiege. Solltet ihr selbst ein aufgewecktes Kerlchen zu Hause haben, achtet darauf, dass ihr selbst nicht müde werdet. Tipp: während du sitzt, das Baby (am besten eingewickelt in Seitenlage ;)) auf deine Oberschenkel legen und die Knie hin und her bewegen.
Saugen (Sucking)
Sollte das Baby bis hier hin immer noch nicht eingeschlafen sein, kann der Saugreflex dem Baby immens helfen, sich zu beruhigen und einzuschlafen. Natürlich gibt es zum Thema Schnuller zwei Lager – “warum nicht” dafür und “auf keinen Fall” dagegen.
Auch wenn ihr euer Baby ohne Schnuller großziehen wollt, kann er für die Stunden des Shootings sehr hilfreich sein. Da auf den Fotos ja auch kein Schnuller sein soll, sprechen wir hier wirklich wieder nur von einer Übergangslösung auf dem Weg in den Schlaf. Eine gute Alternative zum Schnuller ist hier der kleine Finger eines Erwachsenen.
Sollte das Baby den Schnuller immer wieder ausspucken, ist es Zeit, über die nächste Stillpause nachzudenken.
Extra-Tipps von Babyfotograf, Oma und Co
- von oben nach unten von der Stirn bis zur Nase streicheln. Das klappt sogar teilweise ohne Berührung, wenn man einfach nur die Handinnenfläche über dem Gesicht des Babys von oben nach unten führt (wie die Gedankenkontrolle eines Jedi ;)) Wichtig ist, dass die Bewegung immer in eine Richtung – also von oben nach unten – erfolgt. Man führt die Hand also außen im Kreis wieder zurück.
- Variation davon: sanft mit einem dünnen Papiertaschentuch von oben nach unten über die Stirn des Babys streicheln wie HIER
- Hand auflegen. Es klingt simpel, aber die Sicherheit durch die Schwere und Wärme der Hand und die Ruhe kann ebenfalls das Tüpfelchen auf dem i sein, das den Weg ins Traumland ermöglicht.
- mit der flachen Hand “klopfen”. Am besten eine Hand dazu beruhigend auflegen und mit der zweiten Hand sanft rhythmisch auf den Po des Babys klopfen. Wir reden hier definitiv nicht von Hauen, sondern von beruhigendem, lockernden Klopfen wie bei einer vorsichtigen Massage.
- alles, was man macht (streicheln, schaukeln, Schh, etc.), schneller/lauter anfangen und langsamer/leiser werden
Hast du Geheimtipps, die du verraten möchtest?

Babybauchtanz als Geburtsvorbereitung
Es gibt gefühlt 10.000 Wege, sich auf die Geburt vorzubereiten - Babybauchtanz gehört definitiv zu denen, die am...

Positive Geburtsvorbereitung durch mentale Programmierung
Kristins Mission ist es, die Schmerzen bei einer Geburt immens zu lindern oder sie im besten Fall der Frau komplett zu...

Stillen und Kita-Eingewöhnung
Hallo Antonia, bist du so lieb und stellst dich kurz vor?Ich bin Still-, Beikost- und Trageberaterin und begleite...